In der Vorbereitung der Bundestagswahl 2025 möchte „Buntes Reinickendorf“ die Gelegenheit nutzen mit Klara Schedlich, der Reinickendorfer Kandidatin vom Bündnis 90/Die Grüne, über ihre und die Schwerpunkte der Partei zu sprechen.
Im Vorfeld der Wahlen zum Abgeordnetenhaus 2021 war die Überschrift: „Jung, weiblich, grün – Klara Schedlich“ – daran hat sich überhaupt nichts geändert, aber Klara Schedlich ist in den 3 ½ Jahren als Abgeordnete zu einer kompetenten, geachteten und kämpferischen Powerfrau für Berlin, aber besonders für Reinickendorf, geworden.
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Buntes Reinickendorf: Wenn Sie jetzt in die große Politik gehen, was ist das zentrale Thema?
Klara Schedlich: Für mich steht im Vordergrund, dass Wohnen ein Grundrecht ist und darf keinesfalls zum Luxus werden. Deshalb setze ich mich für einen wirksamen Mietendeckel und den Ausbau von sozialem Wohnungsbau ein. So wollen wir nicht nur Mieterinnen und Mieter schützen, sondern auch sicherstellen, dass Auszubildende und Studierende keine überteuerten WGs beziehen müssen und Familien weiterhin in ihrem Kiez bleiben können.
Aber genauso wichtig ist eine soziale Gerechtigkeit & Besteuerung großer Vermögen. Eine gerechte Gesellschaft bedeutet für mich, dass alle Menschen sich ein gutes Leben leisten können. Um in Bildung, Gesundheit oder Klimaschutz zu investieren, brauchen wir jedoch auch eine gerechte Steuerpolitik, bei der Superreiche stärker in Verantwortung genommen werden. Nur so lässt sich verhindern, dass die soziale Schere weiter auseinandergeht.
Buntes Reinickendorf: Als Sprecherin für Jugendpolitik und berufliche Bildung und Sprecherin für Sportpolitik im Berliner Abgeordnetenhaus war der Schwerpunkt Ihrer „grünen“ Arbeit bei der Jugend. Was werden da 2025 die neuen Herausforderungen sein?
Klara Schedlich: Unsere Kinder sind die Zukunft – deshalb müssen Schulen modernisiert und Sportangebote ausgebaut werden. Mir ist wichtig, dass jedes Kind im Bezirk sichere Schulwege hat und in einer gesunden Umwelt aufwachsen kann.
„Alle Wege sind Schulwege“ ist für mich mehr als ein Slogan. Kinder nutzen Straßen und Gehwege täglich, daher müssen Kreuzungen, Ampeln und Beleuchtung so gestaltet sein, dass sie maximal geschützt sind. Darüber hinaus brauchen wir klare Tempo‐ und Verkehrskonzepte in Wohngebieten, damit Eltern beruhigt sein können, wenn ihre Kinder unterwegs sind.
Dazu gehört aber auch der Klimaschutz, der vor Ort anfängt: etwa mit mehr Grünflächen, weniger Verkehrslärm und besserer Luft. Gleichzeitig ist Sport eine zentrale Begegnungsstätte für alle, die Gemeinschaft stärkt und Barrieren abbaut.
Buntes Reinickendorf: Schulwege sind aber auch Radwege?
Klara Schedlich: Eine echte Verkehrswende gelingt nur, wenn Radfahren für alle Generationen attraktiv und ungefährlich ist. Dafür müssen wir bestehende Radwege ausbauen, neue Verbindungen schaffen und Kreuzungen sicherer gestalten. Alle sollen das Fahrrad ohne Angst benutzen können – ob für den Schulweg, den Arbeitsweg oder den Ausflug an Wochenenden.
Buntes Reinickendorf: Ein wichtiger Punkt Ihrer bisherigen Arbeit war die Realisierung des Umzugs der Berliner Hochschule für Technik auf das TXL-Gelände, was muss da unbedingt passieren?
Klara Schedlich: Das ehemalige Flughafengelände Tegel darf nicht weiterhin ungenutzt bleiben. Die Hochschule für Technik hier anzusiedeln, ist längst beschlossen, aber nie wirklich umgesetzt. Dieser Forschungs- und Studienstandort könnte Reinickendorf enorm bereichern und zugleich junge Menschen in den Bezirk bringen – davon profitieren Wirtschaft, Bildung und Innovation gleichermaßen.
Buntes Reinickendorf: Was gibt es noch für wichtige Vorhaben, konkret für Reinickendorf?
Klara Schedlich: Alle Kinder sollten die Chance haben, schwimmen zu lernen, doch gerade in unserem Bezirk fehlen ausreichend Schwimmbäder. Das Paracelsus-Bad muss endlich saniert und wiedereröffnet werden, damit Schwimmkurse für Kinder, Schulsport und Freizeitangebote nicht länger eingeschränkt sind. So fördern wir Gesundheit, Sicherheit im Wasser und das Miteinander in Reinickendorf.
Beim Thema „Toiletten an Spielplätzen“ sollte sich etwas bewegen. Familienfreundlichkeit zeigt sich im Alltag. Wenn Kinder auf dem Spielplatz spielen, sollte es selbstverständlich sein, dass Toiletten vorhanden und sauber sind. So schaffen wir Orte, an denen Familien sich gerne aufhalten und die den Bedürfnissen aller gerecht werden. Das ist für mich ein konkreter Schritt, um die Lebensqualität im Kiez spürbar zu verbessern.
Buntes Reinickendorf:
Vielen Dank für das Gespräch und bestmöglichen Erfolg bei der Umsetzung Ihrer Vorhaben.